Archäologischen und botanischen Untersuchungen zufolge siedelte der Mensch bereits vor 5.000 Jahren im Montafon. Ursprünglich bewohnten Rätoromanen aus dem Walgau und aus Graubünden das Montafon, worauf Berg-, Fluss- und Ortsnamen wie Tilisuna, Albona oder Silvretta noch heute zurückzuführend sind.
Wie vermutlich in der Bronze- und Eisenzeit war das Montafon auch durch das ganze Mittelalter hindurch ein Zentrum des Bergbaus für Eisen, Kupfer und Silber. Politisch gehörte das Tal von etwa 1258 bis 1418/20 zum Herrschaftsbereich der Grafen von Werdenberg, die zwischen 1259 und 1296 die Stadt Bludenz gründeten.
Ab dem 15. Jahrhundert regierten die Habsburger in Vorarlberg und somit auch im Montafon. Von 1805 bis 1814 gehörte das Gebiet zum Königreich Bayern. Seit 1814 gehört es wieder zu Österreich.
Was aus dem 15. Jahrhundert beibehalten wurde, ist das Wappen der Montafoner: zwei gekreuzte Schlüssel als Zeichen der Aufgeschlossenheit.
Schruns-Tschagguns im Montafon
Schruns ist eine von 11 Gemeinden im Montafon. Zusammen mit Tschagguns ist Schruns der Hauptort des Tals.
Bis etwa 1317 wurde der Ort als Sankt Jossen bezeichnet, bis 1430 gab es die Varianten Schirun, Scherun und St. Josen in Schiruns.
1926 verbrachte der berühmte Schriftsteller und Nobelpreisträger Ernest Hemingway 3 Monate in Schruns im Montafon. Seine Erlebnisse verarbeitete er in der Erzählung „Schnee auf dem Kilimandscharo“.
1928 wurde Schruns zur Marktgemeinde, wobei der bekannte Schrunser Viehmarkt eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Ihm verdankt die Gemeinde auch ihr Wappen mit einem aufspringenden Stier.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte Schruns seine touristische Bedeutung, die auch heute noch stetig zunimmt. Wie es der Schweizer Schriftsteller Jakob Christoph Heer einst schon zutreffend sagte: „Schruns ist eher ein kokettes Städtchen als ein Dorf“ – das ist der ideale Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise.